Sirenenprobe in Kassel

Die Stadt Kassel verfügt als eine der wenigen deutschen Großstädte über ein flächendeckendes Netz aus Sirenen, um in Gefahrensituationen die Bevölkerung zu warnen. Um die Funktionsfähigkeit zu testen, findet nach einiger Zeit wieder eine Sirenenprobe statt.

Hochleistungssirene in Harleshausen

Hochleistungssirene in Harleshausen

Die neun Hochleistungs- sowie die 14 mechanischen Sirenen, die über das gesamte Kasseler Stadtgebiet verteilt sind, werden am Samstag, den 15. Oktober 2015 zwischen 10.00 Uhr und 10.15 Uhr ausgelöst. In dieser Zeit werden drei Warntöne über die pneumatisch und elektronisch betriebenen Sirenen abgegeben: ein einminütiger Dauerton mit zwei Unterbrechungen zum Einleiten der Probe, ein einminütiger auf- und abschwellender Ton, welcher im Fall der Fälle die Bevölkerung vor einer Gefahr warnen soll und nocheinmal ein einminüter Dauerton mit zwei Unterbrechungen zum Signalisieren des Ende der Sirenenprobe.

Schon gewusst? Die rund 20 Meter hohe Hochleistungssirene in Harleshausen steht direkt am Harleshäuser Feuerwehrhaus und ist die letzte pneumatisch, also mit Druckluft betriebene Hochleistungssirene in der Stadt!

Wie verhält man sich, wenn die Sirenen in Kassel aufheulen? Sollte die Infrastruktur als solches noch intakt sein, kann man sich im Internet über die Notfall-Seite der Stadt Kassel, www.notfall.kassel.de EXTERNERLINK oder dem Hashtag #notfallks informieren. Weiter werden über verschiedene Radio-Sender Durchsagen zur Gefahrenlage geschaltet. Bereits bei dem aufheulen der Sirenen sollten Sie die Fenster und Türenschließen, sich in höher gelegene Stockwerke begeben, die Klima- und Belüftungsanlagen deaktivieren und fremden Menschen zuflucht gewähren. Anschließend können Sie sich über die vorgenannten Medien über die Gefahrensituation informieren.

Technische Daten der Hochleistungssirene
Hersteller: Pintsch-Bamag
Baujahr: 1965, Aufstellung 1968
Höhe: 20 Meter
Auslösung: Sirenensteuerempfänger, 4m-BOS-Funk

Die Sirene wurde im Jahr 1968 aufgestellt, zu dieser Zeit beherbergte das Gebäude noch die Harleshäuser Grundschule. Nachdem das Gebäude im Jahr 1980 von der Feuerwehr übernommen und um die heutige Fahrzeughalle ergänzt wurde, hat man diese um die vorhandene Hochleistungssirene herum gebaut.

Pressemitteilung der Stadt Kassel
Stadt Kassel testet am 15. Oktober ihre Warn-Sirenen

Die Stadt Kassel testet am Samstag, 15. Oktober, die Funktionsfähigkeit ihres Sirenensystems. In Kassel gibt es 25 Sirenen, um die Bevölkerung im Falle eines größeren Schadensfalles schnell vor möglichen Gefahren warnen zu können. Bei dem Probealarm wird nicht nur getestet, ob alle Sirenen funktionieren. Es wird auch überprüft, wie gut die Sirenensignale in den einzelnen Bereichen der Stadt zu hören und wo weitere Sirenen erforderlich sind.

06. Oktober 2016. Um kurz nach 10 Uhr am kommenden Samstag (15. Oktober) werden im gesamten Gebiet der Stadt Kassel die Warn-Sirenen heulen. Dabei handelt es sich um einen Probealarm, mit dem die Stadt die Funktionsfähigkeit der 25 Warn-Sirenen testet. Zudem soll überprüft werden, welche Bereiche der Stadt von den Signaltönen erreicht werden und an welchen Stellen es noch Lücken im Sirenennetz gibt. Ein weiteres Ziel ist es, die Menschen in Kassel über die Sirenensignale zu informieren und für den Alarmfall mit Verhaltenshinweisen zu sensibilisieren.

„Mit dieser Sirenenprobe wollen wir die Tradition der jährlichen Sirenenprobe wieder aufnehmen“, erklärt Stadtkämmerer Christian Geselle, der als Brandschutzdezernent auch für die Feuerwehr und den Katastrophenschutz zuständig ist. „Denn es ist wichtig, dass die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Kassel die Sirenensignale und deren Bedeutung kennen und wissen, wie sie sich im Alarmfall richtig verhalten.“ Die Sirenen werden von der Feuerwehr Kassel ausgelöst im Falle einer Katastrophe oder einer anderen Gefährdungslage, von der eine Vielzahl von Menschen betroffen ist. Das kann etwa die Rauchwolke eines Großbrandes sein, die in ein Wohngebiet zieht, wenn gefährliche Stoffe aus einem verunglückten Tanklastwagen ausströmen oder ein Gebiet wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe evakuiert werden muss.

Das für die Bevölkerung bedeutendste Sirenensignal ist der einminütige, auf- und abschwellende Heulton. Dieser bedeutet: Alle Menschen in dem Warnbereich sollten zunächst geschlossene Räume aufsuchen, Türen und Fenster schließen, die Lüftungsanlagen ausschalten und sich über mögliche Gefahren informieren. Informationen und Verhaltenshinweise gibt die Feuerwehr Kassel im Alarmfall über Rundfunkdurchsagen sowie auf der städtischen Internetseite unter www.notfall.kassel.de und in den Sozialen Medien Facebook und Twitter unter dem Hashtag #notfallks. (siehe hierzu gesonderte Pressemitteilung)

Über das Stadtgebiet verteilt unterhält die Stadt Kassel 25 Warn-Sirenen. „Für den weiteren Ausbau und die Modernisierung des Sirenensystems ist es notwendig, mögliche Schall-Deckungslücken aufzuspüren und für neue Sirenen optimale Standorte zu finden“, erklärt Brandschutzdezernent Geselle. Daher werden am Samstag etwa 100 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks sowie der Sanitätsorganisationen im gesamten Stadtgebiet positioniert. Sie sollen protokollieren, wie gut die Sirenensignale dort zu hören sind.

Sirenenprobe: Drei Signale ertönen

Die Sirenenprobe am Samstag, 15. Oktober, beginnt um 10.05 Uhr zunächst mit einem einminütigen Dauerton, der zweimal unterbrochen ist. Mit diesem Signal können die Freiwilligen Feuerwehren sowie die Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz alarmiert werden, wenn die sogenannte Stille Alarmierung über Funkalarmempfänger einmal ausgefallen sein sollte, erklärt Tobias Winter, stellvertretender Amtsleiter Feuerwehr Kassel

Es folgt um 10.10 Uhr ein einminütiger Heulton, der im Ernstfall der Warnung der Bevölkerung dient. Für die Menschen in dem betroffenen Gebiet gelten dann folgende Verhaltenstipps:

• Schließen Sie Fenster und Türen

• Suchen Sie hoch gelegene Stockwerke auf (wenn vorhanden)

• Schalten Sie Klimaanlagen und Zwangsbelüftung aus

• Nehmen Sie (fremde) Personen auf

• Informieren Sie sich über die Gefahrensituation (Radio / Internet)

Information über die Gefahrensituation erhalten die Menschen in Kassel in solchen Fällen über das Internet unter www.notfall.kassel.de, in den Sozialen Medien der Stadt (Twitter: www.twitter.com/stadtkassel und Facebook: www.facebook.com/stadtkassel) sowie im Radio (hr1, 99,9 Mhz; FFH 103,7 Mhz).

Als drittes Signal bei der Sirenenproben ertönt um 10.15 Uhr erneut der einminütige Dauerton, der zweimal unterbrochen ist.

Hintergrund: Das Sirenensystem in Kassel

Der Bund hat in der ersten Hälfte der 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts beschlossen, sein bundeseigenes Sirenennetz für den Zivilschutz im Verteidigungsfall abzubauen. Die Stadt Kassel ist eine der wenigen Großstädte, die einen Teil der vorhandenen Sirenen übernommen und somit ein eigenes System zur akustischen Warnung der Bevölkerung aufrecht erhalten hat. Von den neun pneumatischen Hochleistungssirenen und 64 mechanischen Sirenen wurden sämtliche pneumatischen Hochleistungssirenen und 14 mechanische Sirenen übernommen. 50 mechanische Sirenen wurden aus Kostengründen Mitte der 90er Jahre abgebaut. Zeitgleich wurden die Sirenen vom alten Auslösungsverfahren über Telefonleitung auf Funkauslösung umgebaut. In den vergangenen Jahren wurden acht der neun pneumatischen Hochleistungssirenen aufgrund von technischen Defekten durch neue elektronische Hochleistungssirenen ersetzt. Zwei neue elektronische Hochleistungssirenen wurden im Industriegebiet Waldau und am Schwimmbad Wilhelmshöhe installiert. Für eine mögliche Alarmierung können alle Sirenen gleichzeitig ausgelöst werden. Die Auslösung einzelner Sirenen (stadtteilbezogen) ist zurzeit nur bedingt möglich: Es können nur mehrere Sirenen, die in einer sogenannten Auslösegruppe zusammengefasst sind, aktiviert werden. Die noch nicht modernisierte pneumatische Hochleistungssirene am Feuerwehrhaus Harleshausen soll künftig durch eine elektronische Hochleistungssirene im Stadtteil ersetzt werden. Die mechanischen Sirenen sollen nach Möglichkeit durch wenige, leistungsfähigere elektronische Hochleistungssirenen an geeigneten Standorten ersetzt werden. Mit der Umrüstung von der analogen auf die digitale Funkauslösung (vom Land Hessen für das Jahr 2018 geplant) kann dann jede einzelne Sirene nach Bedarf ausgelöst werden. Ziel soll es sein, eine möglichst flächendeckende, effektive und wirtschaftliche Beschallung über das bebaute und bewohnte Stadtgebiet zu erreichen.

Weitere Informationen zu den Sirenensignalen und Hörproben finden Sie auf den Internetseiten der Stadt Kassel unter www.notfall.kassel.de

Beachten Sie bitte auch die Pressemitteilung „Stadt Kassel informiert bei Gefahrenlagen über Soziale Medien“, die Sie als Anlage zu dieser Pressemitteilung erhalten.

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Pressekontakt: documenta-Stadt Kassel, Ingo Happel-Emrich

Während der Sirenenprobe werden in dieser Zeit insgesamt 94 Hörposten im gesamten Stadtgebiet durch die verschiedenen Hilfsorganisationen besetzt, um die Schallausbreitung zu protokollieren. Das ist wichtig, um eine lückenlose Warnung gewährleisten zu können. Die Signale können teils auch über die Kasseler Stadtgrenze in den umliegenden Gemeinden zu hören sein.